Monday, February 25, 2008

Kein Wunder

"The YOUTH´s Magic Horn!" Herr U-- schrieb mit Nachdruck (wie er so oft gern hatte). Er gab seine Geißlungen immer in Gesprächsnotizen ab. Fast täglich fand ich die allerliebsten Sendschreiben in meinem Briefkasten. Und auch las ich fast täglich dieselbe Phrasen: "Nie habe ich in meinen 25 Jahre als Rundfunksprecher gehört..."; "Nach 25 Jahre im Funkwesen, wohl kann ich dir sagen..."; "Ich bin doch 25 Jahre in diesem Betrieb gewesen, und danach sage ich mit Autorität..."

Genau. Selbstverständlich. Fortan, wenn ich auf Gustav Mahlers Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" anspielen muß--und auch diese Lieder auf Englisch aufzeigen muß--dann werde ich gern "Youth" stets "Boy" sagen. Aber sagen Sie mir bitte, Herr U--, wo finde ich das Lexikon, das jeder eigenartige amerikanische Übersetzung im Zaum halten wird? Oder, wenn wir auch mit "Knabe" ganz cool sind, was machen wir mit "Junge", oder "Bub", oder "Pimpf"?

Und was machen wir mit unseren weiblichen Wörter? Mit "Mädchen", "Fräulein", "Biene", "Frau", und "Greisin"? Leider hatte Herr U-- nur wenige Antworte. Es gab auch noch innigere Frage, die ich allein antworten kann. Also: Bin ich doch ein Mann, oder eher ein Junge? Wie kenne ich, was es nicht wie sich ein Kind zu fühlen bedeutet?

Die Suche dauert an. Inzwischen bewahre ich diese Hypertext-Link auf: German Words to Avoid

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