Monday, March 03, 2008

Der Prinz

Was sehe ich in deinem Auge, meine Ehefrau? Eine winzige Träne, vielleicht? Ich verstehe. Ja, das verstehe ich ganz und gar! Du hast kürzlich gehört, daß Prince Rogers Nelson, unser geliebter Prinz, wird einen Schritt ins fürstliche Erwachsenenleben bald machen. Er hat jahrelang auf der Bühne aus Liebe zur Sache aufgeplustert, und muß jetzt dafür bezahlen.

Seine Hüftprothese ist aber für uns auch ein Übergangsritus. Wir haben mit seinem fürstlichem "BadAss-ness" freudig aufgeplustert, dann und wann. Gerade jetzt, als du "1999" oder "Delirious" hörst, dann schließt du teilweise deine Augen, und nickst du leicht mit dem Kopf. Du bist in einer ganz anderen Zeit.

Prince ist aber in dieser Zeit. Und er hat sich an diese Zeit angepasst. Das Video zum "Fury", beispielsweise, zeigt er in abgeschwächter Weise:

http://www.blastro.com/player/princefury.html?1=1&detect_bitrate=_700

Der geehrter Prinz singt, und spielt er auch die Gitarre. Den Tanz hat er an die Mädchen überlassen. Und seine Musik ist wie immer ausgezeichnet!

Wednesday, February 27, 2008

Die Arbeit, das Entkommen

Glaubst du, daß wir gerade ein Paar Minuten haben? Ein Paar Minuten, um unsere Leben zu erfahren? Immer mehr stelle ich die Frage, als Berufsleben, Familie, usw., auf uns Druck ausüben. Ich schreibe langsam auf Deutsch, ich übe zögernd die Musik, ich lese nur stoßweise. Ganz nicht in Betrieb, genau. Und auch sehe ich dabei, daß meine Freunde große Fortschritte machen.

Aber was haben sie aufgeopfert? Arbeit lenkt man von persönlichen Tragödien ab, aber es hat auch die Kraft, diese Tragödien zu einsteurn. Kürzlich gibt´s Gespräch über Steuerhinterziehung. Das Geld ist augenscheinlich in Liechtenstein versteckt; woher wiedereinbringt man die Emotionen, die uns menschlich machen? Wo ist das Liechtenstein des Herzens?

Monday, February 25, 2008

Kein Wunder

"The YOUTH´s Magic Horn!" Herr U-- schrieb mit Nachdruck (wie er so oft gern hatte). Er gab seine Geißlungen immer in Gesprächsnotizen ab. Fast täglich fand ich die allerliebsten Sendschreiben in meinem Briefkasten. Und auch las ich fast täglich dieselbe Phrasen: "Nie habe ich in meinen 25 Jahre als Rundfunksprecher gehört..."; "Nach 25 Jahre im Funkwesen, wohl kann ich dir sagen..."; "Ich bin doch 25 Jahre in diesem Betrieb gewesen, und danach sage ich mit Autorität..."

Genau. Selbstverständlich. Fortan, wenn ich auf Gustav Mahlers Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" anspielen muß--und auch diese Lieder auf Englisch aufzeigen muß--dann werde ich gern "Youth" stets "Boy" sagen. Aber sagen Sie mir bitte, Herr U--, wo finde ich das Lexikon, das jeder eigenartige amerikanische Übersetzung im Zaum halten wird? Oder, wenn wir auch mit "Knabe" ganz cool sind, was machen wir mit "Junge", oder "Bub", oder "Pimpf"?

Und was machen wir mit unseren weiblichen Wörter? Mit "Mädchen", "Fräulein", "Biene", "Frau", und "Greisin"? Leider hatte Herr U-- nur wenige Antworte. Es gab auch noch innigere Frage, die ich allein antworten kann. Also: Bin ich doch ein Mann, oder eher ein Junge? Wie kenne ich, was es nicht wie sich ein Kind zu fühlen bedeutet?

Die Suche dauert an. Inzwischen bewahre ich diese Hypertext-Link auf: German Words to Avoid

Thursday, February 21, 2008

Gespräch in Mobile

Am vergangenen Sonntag flog ich nach Mobile, AL, um in einem Gipfel zu partizipieren. Die "Herren F--", meine deutschsprachige Freunde, die meinen Zauber mit deutscher Kultur frölich ertrugen, waren auch dabei. Herr "R-- F--", der in der Nähe von Köln wohnt, ertrugt auch eine magere Ernte: er ärgert sich doch über seinem Garten, weil er viel, viel Regen bekommen hat. Herr "W-- F--" hat andererseits doch keine Ernte, und ist danach nur dankbar. Er wohnt in Manhattan, wo er als Statist im Met Opera dient.

Ich sprach auch mit einer gewissen Produktionsleiterin aus New York. Unsere Lagen sind ziemlich vergleichbar: Während des Tages gibt's Gespräch im Radio; bei Nacht hört man Musik. Ihrer Ansatz, natürlich, ist abenteuerlich--erwähnte ich nicht New York?--aber habe ich leider ihre email-addresse nicht bekommen. Sonst gratuliere ich ihr zu diesem Interview mit dem Macarthur "Genius Grant" Gewinner Majora Carter:

Monday, February 11, 2008

EBBA: nicht ABBA (wirklich und wahrhaftig)

Vor einigen Wochen setzten die Musik Liebhaber der EU-Kommission die European Border Breaker Awards ab. Diese Ehrenpreise, die schon in ihren dritten Jahr sind, sind für "Musik von und pro jungen Europäer" bestimmt. Aber wer, gerade, sind junge Europäer? Ist diese Definition ein bisschen ausgebreitet zu nützen?

Man findet die Antworten zu diesen ärgerlichen Fragen in den heurigen Prämien. Die Gewinner singen hauptsächlich auf Englisch, selbst wenn sie deutlich anderen Muttersprachen haben. Schwer sind ihre Akzente, und eher aufgezwungen erklingt ihre Musik. So geht es mit der Schlagermusik: wenn du auf den Gipfel ausklappen wollest, dann mußt du auf der Sprache von den Beatles singen. Erinnerst du dich ABBA?

Aber nicht jeder Europäische Musiker spielt genauso mit. Betrachte diser Schlag von der jungen Sängerin Annett Louisan.